Tja, so schnell kann es gehen...
Hab heute einen Ausflug mit der Dogge in den Taunus gemacht. Bad Homburg, Saalburg, Weilheim. Sehr schöne Strecke, etwas kühl aber trocken. Und es hat richtig Spaß gemacht.
Auf dem Nachhauseweg fing es dann kurz vor Frankfurt an zu regnen. Da ich ja neue Reifen drauf hatte, die ich auch grade schön eingefahren hatte, hab ich mir da keine Sorgen gemacht. Ich bin auch sonst immer bei Regen gefahren und bin da auch kein Schisser. Ich halte dann halt etwas mehr Abstand und lasse es ruhig angehen.
Auf der letzten Etappe in der Frankfurter Innenstadt geht es geradeaus neben einer Strassenbahn-Linie. Die Straße hat etliche Bitumen-Flecken, also eher mal "Piano" ist angesagt. Die Straße ist zweispurig in jede Richtung, in der MItte verläuft eine Straßenbahn-Trasse, schön abgetrennt von der Fahrbahn.
Ich fahre auf der linken Spur, auf einmal blinkt ca. 20 Meter vor mir ein dunkelblauer Kombi (Audi oder Passat) und zieht links rüber, weil da eine Linksabbiegespur ist und er einen U-Turn machen will. In dem Moment kann ich nur noch voll in die Eisen gehen. Das Nächste was ich wahrnehme ist, wie ich auf dem Rücken über den nassen Asphalt rutsche und mit dann mehrfach um die eigene Achse rolle. Die Dogge rutscht mir hinterher und einmal schaffe ich es, ihr mit dem Fuß einen Schubs zu geben, damit Sie nicht auf mich draufrutscht. Allerdings eher instinktiv als geplant.
Ein wirklich beschissenes Gefühl, wenn man nur noch spürt, wie man rutscht...und rutscht...und rutscht...und sich um die eigene Achse dreht und so gut wie nichts machen kann. Als die Rutschpartie zu Ende war, bin ich sofort aufgestanden. Die Autofahrer hinter mir haben zum Glück nicht gepennt und sind sofort in die Eisen. Mir hat nix wehgetan, ich hab mich nur schnell umgeschaut, um zu schauen ob Autos kommen, dann kurz abgeklopft und dann waren auch sofort eine Gruppe Fußgänger zur Stelle, die das mit angesehen haben. Die haben mir auch geholfen, die Dogge wieder aufzustellen und auf den Bürgersteig zu schieben. Da wo die Dogge zum stehen gekommen ist, lag etwas Benzin, ansonsten ist aber nichts weiter ausgelaufen. Das Motorrad sprang auch sofort wieder an.
Der Autofahrer ist natürlich weg und Nummernschild hat auch keiner der Passanten gesehen. War mir in dem Moment aber ehrlich gesagt auch erstmal egal.
Ich bin vollkommen unbeschadet aus der Nummer rausgekommen, lediglich meine rechte Schulter ist wohl etwas geprellt, weil ich mit der aufgeschlagen bin. Muß wohl auch reichlich spektakulär ausgesehen haben. Mein erster Gedanke als ich unfreiwillig abgestiegen bin war auch sofort: "Oh nee, so eine Schei*e! Was für eine Blamage!"
Zum Glück hatte ich die komplette Schutzkleidung an: Stiefel, Textilhose und Textiljacke inklusive Einschub-Rückenprotektor, Handschuhe und (natürlich) Helm. Die Hose hat am rechten Bein ein kleines Loch. Der Jacke sieht man garnichts an. Der rechte Handschuh hat am Ballen winzige Schleifspuren und der Helm hat nur ganz minimale, winzige Kratzerchen, die man kaum sieht, weil ich mit dem Kopf nicht aufgeschlagen. Die Kratzer kommen wohl vom rollen über den Asphalt. Achja...und ich hab meistens eine Tasche dabei, die man am Bein festmacht....sieht aus wie ein Pistolenhalfter. Die hat auch einiges abgefangen und gedämpft. Bloß das Handy, das ich da drin hatte, ist jetzt im Eimer.
Ich bin froh, dass ich glimpflich davongekommen bin und dass keine andere Person verletzt wurde. Die Schäden am Motorrad kann man reparieren. Ich bin nur froh, dass mein Motorrad in einer Tiefgarage um die Ecke steht und nicht vor der Haustür, sonst würde meine Nachbarin die Schäden sehen und hätte jetzt jedesmal Panikanfälle, wenn ich Motorrad fahre. Sie selber fährt nicht Motorrad und stellt sich dann immer gleich das Schlimmste vor.
Was habe ich für mich daraus gelernt:
1. Bitumen und Regen ist Schei*e!
2. Bitumen und Regen ist RICHTIG Schei*e!
3. Auch wenn man glaubt, Routine bei Regenfahrten zu haben: Rechne immer damit dass es ganz anders kommt.
4. Bremsen üben nicht nur bei Sonnenschein auf dem Parkplatz sondern auch ab und an mal bei Regen, damit ich die Reifen, die Bremsen und das Motorrad besser einschätzen kann.
5. Nie ohne Schutzklamotten! NEVER! Noch nicht mal zum Brötchen holen! Niemand rechnet damit, dass er sich auf die Schnauze packt, hab ich ja auch nicht. Ohne die Klamotten hätte ich mir wahrscheinlich wirklich weh getan.
6. Egal, wie lange man unfallfrei fährt und egal wie sicher man sich fühlt, es kann immer passieren.
7. Kleine Kratzer am Motorrad sind kein Grund, sich graue Haare wachsen zu lassen. GROSSE Kratzer und ein verbeulter Tank sind VIEL ätzender!
Ich werd jetzt gleich nochmal nach der Dogge sehen und gucken, ob wirklich nichts ausläuft. Dann begutachte ich in Ruhe mal die Schäden.
Zumindest steht jetzt fest, dass ich die Dogge nicht mehr hergebe. Die verkauf ich nicht mehr! Wir Beide haben in der kurzen Zeit jetzt schon so viel durch, wir bleiben jetzt zusammen! Ich glaube, das ist der Anfang einer ganz besonderen Beziehung.
Moin,
gut das Dir nicht mehr passiert ist. Deine Einstellung zum Motorradfahren.
Ohne PSA geht da mal gar nichts, sehe ich auch so.
Oh man, das hätte jetzt ja echt nicht sein müssen! Aber Gut das dir nichts schlimmes passiert ist! Kopf hoch, das bisschen Lack ist schnell wieder gerichtet.
Schöne Grüße
Dominik
:alright: und Respekt für Deinen Optimismus :alright:
Mensch Boris
Du trägst es wirklich mit Humor, schön das dir nicht mehr passiert ist.
Gruß Guido
Hab grade eben mal das Hundchen im Krankenlager besucht. Öl oder Benzin läuft nicht aus. Soweit schon mal gut.
Die rechte Seite vom Tank hat es etwas abgeschrabbelt und der Lenker hat etwas weiter oben eine dezente Delle reingedrückt. Den Lenker mochte ich eh nicht, wahrscheinlich war das jetzt die Rache von ihm. Aber der kommt jetzt eh runter, den hat es ziemlich verbogen. Und so hat er wenigstens einiges der Energie aufgefangen. War das Drecksding doch noch für etwas gut.
Ansonsten auf der rechten Seite eben ein paar Schleifspuren: Gehäusedeckel unter dem Motor, der Krümmer hat ein paar leichte Kratzer, aber da kann ich ja dann einfach behaupten, dass der beim Kurvenfahren aufgesetzt ist und jeder hält mich für eine Kurvensau.
Bremspedal und Auspuff haben jetzt auch ein paar Narben und die Plastikhalterung vom rechten hinteren Blinker ist abgerissen. (Die Kratzer auf dem Auspuff tun mir schon etwas weh...ich steh total auf schöne Edelstahl-Töpfe...). Und die Lampenmaske hat rechts ein paar Kratzerchen.
Meine Schulter meldet sich ein bißchen. Wenn ich den Arm anhebe, tut das weh...aber ich vermute, das ist bloß eine Zerrung oder Prellung.
Hmmm...Schade....eigentlich wollte ich demnächst Fotos von meinem Hundchen posten und ein bißchen damit angeben, wie schön die ist. Aber wie heißt es doch so schön: "Hochmut kommt vor dem Fall!"
Schade um deine Dogge und Glück im Unglück für dich... Aber du siehst die Sache richtig.... Die Macken am Mopped kann man reparieren und die Gesundheit ist wichtiger!!
Kopp hoch... Das wird schon wieder.... Als Lenker teste mal den Streetbar von ABM, haben dir bei Louis in der Wittelsbacher Allee.
Grüße aus Marburg
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Beste Grüße Gid
Als Lenker teste mal den Streetbar von ABM, haben dir bei Louis in der Wittelsbacher Allee. ;)
Grüße aus Marburg
Beste Grüße Gid
Hey, bei Dir um die Ecke hab ich die Dogge ja abgeholt....in Winterberg.
Ich quatsch morgen mal mit meinem Schrauber, da findet sich eine Lösung.
Ich bin vor Allem froh, dass ich keinen Fußgänger mit dem Motorrad abgeräumt habe. Oder wenn da ein Fahrradfahrer in der Nähe gewesen wäre. Ich mag es mir gar nicht vorstellen. Da hätte ich jetzt nicht ruhig schlafen können. :( Alles Andere ist da nebensächliches Pille-Palle.
Mein Mitgefühl, das vor allem Du und der Hund sich bald wieder bester Gesundheit und Laune erfreuen....letzteres brauch man sich ja bei dir keine Sorgen machen
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Hauptsache dir geht es gut
Den Hund kann "Mann" wieder hinbiegen
Gruß Claus