Unsere Stadt hat es schlimm erwischt.
Am Fuß einer 25 Mio.Ltr. Talsperre in die Unterstadt ziemlich verwüstet worden. 1 Toter. Kein Geschäft mehr vorhanden. 50 Häuser unbewohnbar, 20 müssen abgerissen werden. 3 von 5 Brücken müssen neu gemacht werden. Ca. 4000 Bewohner müssen anderweitig untergebracht werden. Riesenberge von Müll. Kabelwerk mit 950 Beschäftigen zerstört, Molkereibetrieb mit 450 Beschäftigten zerstört, Druckerei mit 50 Leuten zerstört. Die gesamte Infrastruktur im Eimer. Sportstätten etc. Alles weg. Ein Trauerspiel. Die Hilfsbereitschaft großartig, wie andernorts auch. Man rechnet mit einer Dauer von 20 Jahren um das wieder halbwegs hinzubekommen. Die staatlichen Verantwortlichen (die gibt es tatsächlich) ducken sich weg und verweigern die Herausgabe der vorliegenden Daten. Näheres in Lohmar.
Gruß an Alle.
Günter
Oh Mann,
das betrübt ja sogar mich.
Bisher war alles irgendwie 'ganz weit weg' und als Nicht-Betroffener gehen einem alle möglichen Gedanken durch den Kopf.
Das fängt an bei "ok, läuft schon, der Staat wird unterstützen" bis hin zu "tja, Pech weil nicht versichert".
Die Wahrheit wird sicherlich nicht irgendwo dazwischen liegen, sondern für jeden Einzelfall zu betrachten sein.
War selber über 12 Jahre im KatS, aber hatte (glücklicherweise) nie einen realen Einsatz.
Mein Respekt allen Helfern und viel Kraft den Betroffenen ...
Was mich so betrübt ist, man erfährt nichts darüber, wie den Leuten, die alles verloren haben praktisch geholfen wird. Irgendwo müssen die doch jetzt zumindest Behelfswohnungen bekommen.....?
Und leider wird das Spendensystem nicht transparent gemacht...wer bekommt von wem was wofür. Da mag ich nicht einfach was hineingeben, wenn nicht klar ist wo das wirklich ankommt !
Und was ich überhaupt noch nicht einsortieren kann ist die Fakenewserrei, Querdenkerei, ..... Es wurden z.B. sogar beim Unglück in Leverkusen Bilder von Ausländischen Ereignissen, als Bilder aus Lev verbreitet. Was soll das ?????
Ist doch irre, in unzensierten (a)social Netzwerken wird bewußt die Unwahrheit verbreitet. Journalisten, die über unhaltbare Zustände in totalitären Systemen berichten wollen müssen das Darknet benutzen.
Das gibt eine Spaltung der Gesellschaft. Die einen glauben nur noch Pseudonachrichten, die anderen koppeln sich ganz ab.....das wird ne tolle Wahl im September geben.....
Ein frustrierter Stefan
@Stefan
Keine Angst Stefan.
Et is wie et is
Et kütt wie et kütt
Et hätt noch emmer joot jejange!
Nach dem Hochwasser sind alle über private Vermittlungen, Initiativen und Vereine untergekommen. Die nahegelegene Kaserne hat Essen spendiert. Alle materiellen Hilfen wurden von einem Sportverein gesammelt und verwaltet. Geldspenden wurden von/bei einem Verein gesammelt und verwaltet. Alle Helfer wurden aus der Bevölkerung heraus verpflegt. Containerunternehmer, Bauern und Bauunternehmer haben bis zum Umfallen gearbeitet. Von Freitag bis Mittwochs drauf, war der gesamte Müll weggebracht worden.
Regierungs- bzw. Stadtvertreter, die sich von der Presse in Gummistiefeln ablichten lassen wollte, wurden weggejagt bzw. mit Schlammwerfen bedroht. Jetzt haben die Versicherungen das Wort. Seit 2007 sind überall Hochwasserschäden in den Policen einbegriffen. Von Regierungsseite erwartet man nicht viel bis rein garnichts.
Lieber Günther, schön zu hören, dass es an Deinem Ort gut läuft. Du beschreibst aber wie ein Vakuum aus der Not gefüllt wird. Mal von vernünftigen Menschen, aber es ist auch das Einfallstor für nicht Demokraten. Aber ich werde hier zu politisch und bin im höchsten Maße persönlich beunruhigt.
LG Stefan
Moin,
Doro und ich und auch alle Bekannten, Freunde und Verwandten haben alle Glück gehabt, obwohl Erfstadt Blessem nur 12 Kilometer weg ist.
Auch das Unglück in Leverkusen war für uns nicht relevant, weil der Wind im allgemeinen aus Westen kommt. Man muss nur auf der richtigen Seite vom Rhein wohnen, bzw. auf der richtigen Seite des Vorgebirges.
Die "richtige" Seite kann beim nächsten Mal aber die falsche sein. Es ist schon erschreckend, wenn man die Zerstörungen sieht.
Ich würde mir gerne die Schäden selbst anschauen, um einen realistischen Eindruck zu bekommen, möchte aber nicht im Weg stehen und erst recht nicht als Gaffer auffallen. Ich glaube aber, dass die Bilder nicht vermitteln können, was da wirklich passiert ist.
Meine geliebten Motorradstrecken in der Eifel, die ich jahrzehntelang gefahren bin und fast auswendig kenne, sollen weg sein???? Alle Erinnerungen sind nur noch das, was sie sind. Das Ganze ist einfach nicht zu glauben.
Wenn man dann diese Querdenker sieht, überkommt mich die blanke Wut. Was für ein Pack, die sich am Unglück anderer berauschen und Helfer mit Müll bewerfen.
In was für einem Land leben wir eigentlich?
So gut das Internet für viele war, wie auch hier im Forum immer wieder zu sehen - so schlecht ist es für viele andere: falsche Nachrichten, Mobbing und vieles mehr, was früher in dieser Konzentration nicht möglich war. Irgendwas muss sich doch ändern lassen an dem an sich doch tollem Medium, was Absprachen zwischen Bauern mit ihrem technischen Gerät genau so ermöglicht, wie Zusammenkünfte von Irren, die nur auf Ärger aus sind.
Jetzt hilft erstmal nur die Unterstützung der Opfer und das auf lange Sicht. Ich befürchte, dass in einem halben Jahr das Interesse verschwindet und die Geschädigten alleine bleiben. Was man tun kann, muss jeder selbst sehen.
@Siggi: ich hoffe, Dir geht es wieder gut?! Auf bessere Zeiten...
Gruß, Eddie
Anderes Thema …
Bleibt es beim 5. August?
Da mein Taucheranzug gerade zum Aufbügeln der Bügelfalten weg ist, fällt der Biergarten für die Bewirtung wohl aus. Brauchen dann nur noch nen vernünftigen Virus-Filter für den Innenraum.
Gruß an Alle
Günter
Leute, Leute,
das ist hier nicht einfach zu lesen, auch nicht einfach die passenden Worte zu finden.
Erst Corona, Hochwasser, div. gesundheitliche Probleme, der Chempark und und und.
Ich hoffe, dass es bald für alle wieder bergauf geht.
Zum Stammtisch, dieser wird am Donnerstag den 05. stattfinden, ich melde mich am Mittwoch hier.
Eigentlich hatte ich schon seit letztem Jahr geplant, diesen September in die Eiffel zu fahren und endlich mal die Nordschleife zu erleben. Nach der Flut habe ich erst mal alle Buchungen storniert, da ich nicht dort Erlebnisurlaub machen möchte, wo viele Menschen gerade um ihre Existenz kämpfen. Nun hat mich die Antwort eines Hoteliers erreicht, in der sinngemäß etwa folgendes steht: Herzlichen Dank für Ihre Anteilnahme. Die Region war ja schon vor der Flut durch Corona stark gebeutelt. Wenn jetzt der Tourismus vollständig zum erliegen kommt, werden viele von denen, die bereits ihre Wohnung verloren haben, in absehbarer Zeit auch noch ihren Job verlieren. – Nun bin ich völlig hin und her gerissen, was ich machen soll: Trotzdem fahren - zumindest in abgespeckter Version und nur in Gegenden, die weniger betroffen sind - und so die Großregion unterstützen (auch wenn ich den Eindruck erwecke, Katastrophentourismus zu betreiben), oder das Ganze trotzdem zu verschieben…
Moin Sandro,
die Eifel lebt vom Tourismus und dem Wein.
Es ist leider so, das viele Betriebe durch die Stornos in Schieflage geraten, ich lese das auch viel von Campingplätzen.
Die Medien schlachten das Thema leider immer extrem aus, so dass man glaubt, die ges, Eifel sei weg.
Die Hauptgeschädigten sind aber das Ahrtal, Bad Münstereifel und Trier.
Diese Regionen sollte man meiden, aber der Rest wird gehen.