Nach einer Sardinientour 2001 mit der TR1 und 2008 mit einer Dominator, durfte sich heuer die Bulldog an den sardischen Straßen erfreuen. Nachdem das Zeitfenster (01. – 07.09.) nicht allzu groß war und die Alpen um diese Zeit ohnehin mit Wohnmobilen und Blümchensuchern überschwemmt sind, ging es gnadenlos über die Autobahn nach Livorno. Der übliche Regen begleitete uns von München bis Sterzing. Dann ging´s steil aufwärts mit den Temperaturen. 7 Grad am Brenner – 32 Grad in Livorno. Die Nachfähre hatte deutlich Verspätung. Morgens kamen wir dann in Olbia auf der Insel an. Traumwetter und tagsüber konstant 30 – 34 Grad. Am ersten Tag fuhren in wir den relativ unspektakulären Norden mit Costa Smeralda und Santa Teresa, da einer meine beiden Begleiter noch nie auf der Insel war. Ab Isola Rossa wurde es dann interessanter. Vorbei am Elefantenfelsen, ein Cappuccino in Castelsardo unter der Burg und dann auf die Landzunge von Stintino, wo am Capo Falcone das Meer einen karibischen Eindruck vermittelt. Anschließend fuhren wir über wunderbare Landstraßen zu unserem ersten Ziel - Alghero. Ein Quartier war via Internet schnell gefunden und nach einem ausgiebigen Restaurantbesuch fielen wir in die Betten.
Unser nächstes Ziel war die Costa Rei im Südosten der Insel. Bevor man die Westküste Richtung Berge verlässt, muss man aber von Alghero nach Bosa fahren, um eine der schönsten Küstenstraßen der Insel nicht zu verpassen. Dort führt die kurvige Straße ständig bergauf und bergab, der Fahrbahnbelag ist wie auf der ganzen Insel total griffig und andere Kfz-Lenker sind eine Seltenheit. Über Cuglieri, Paulilatino, Asuni, Escalaplano und Muravera fuhren wir auf nahezu leeren Straßen nach Olia Speciosa. Dort befindet sich 3 km westlich das Agriturismo la Sorgete, welches von Sandro und seiner Frau Christina mit Schwiegersöhnen betrieben wird.
Letztmals war ich 2001 auf Sandros weitläufigem Anwesen mit Korkeichen, Schafen und freilaufenden sardischen Ferkeln. Mittlerweile hat er vier Gebäude in bungalowform dazu gebaut – jedes mit 3 – 5 Zimmern. Der provisorische Grill, an welchem die sardische Grillspezialität maialetto sardo (Spanferkel )bereitet wurde, ist mittlerweile einem richtigen Grillhaus gewichen. Das Abendessen war dann auch kaum zu übertreffen. Vorher gönnten wir uns aber noch ein ausgiebiges Bad im kristallklaren Meer der Costa Rei.
Am Donnerstag fuhren wir über die SS125 Richtung Cagliari und machten auf halber Strecke einen Abstecher nach Burcei. Diese 8km nach Burcei und nach einem Kaffe zurück sind einfach ein Genuß. Zurück auf der SS 125 unterlief mir dann ein kleines Malheur. Ich bog nach links in die kleine (aber asphaltierte) Straße des Parco Nature Fratelli ein. Dort wurde nach ca. 5 km kurvigem bergauf und bergab die Straße immer schlechter und signalisierte uns plötzlich per Verkehrszeichen eine Flußdurchfahrt!!!. Der Bach war natürlich ausgetrocknet aber es war trotzdem ein kleines Flussbett mit entsprechendem Untergrund. Dieses Problem tauchte noch dreimal auf und dann stellte sich die Frage – umkehren oder nicht. Asphalt war Geröll und festgefahrener Erde gewichen. Trotzdem fuhren wir schwitzend weiter und kamen nach ca. 2,5 Std. wieder auf eine normale Straße, die SS 125var. Nach dieser Anstrengung fuhren wir gemütlich zur Costa Rei und gönnten uns eine ausgiebige Strandzeit.
Am Nächsten Tag fuhren wir über Baialo auf der SP13 Richtung Gairo S. Elena. Eine Klasse Straße, auf der nur Schaulustige in Form von Schweinchen am Straßenrand zur Vorsicht und reduzierter Geschwindigkeit mahnten. Gairo selbst wurde in den 50er Jahren von einem Erdrutsch nahezu vollständig zerstört und etwas oberhalb neu aufgebaut. Die kurvige Straße kann man in Gairo kaum genießen, da die Eindrücke der noch vorhandenen Gebäude zu sehr ablenken. Über Lanusei auf der SS198 kommt man nach Tortoli auf die SS125. Über die Hochebene von Baunei und Urzulei schlängelt sich dieses Kurvenparadies bis Orosei durch die Berge. Der restliche Weg nach Olbia ist dann wieder unspektakulär.
Freitag Abend brachte uns die Nachtfähre wieder nach Livorno. Jetzt noch via Pisa und Lucca auf der Landstraße über den Apennin nach Modena und anschließend wieder auf der Autostrada (diesmal trocken) nach Hause.
Es war ein Klasse Saisonabschluss, keiner runtergepurzelt, Moppeds problemlos (bis auf meinen Tachozeiger) – leider etwas zu kurz.
Goiler Bericht danke dafür [emoji106][emoji106][emoji106][emoji106][emoji106][emoji106][emoji106]
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Da werden Erinnerungen wach...so ähnlich sah unsere Tour och aus. Bei unseren Flussbett Durchfahrten war aber noch Wasser drinn, da Stand mir der Angstschweiß auf der Stirn
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Toller Bericht und schöne Bilder Walter, danke
Sehr schick. Mich schreckt allerdings die Anreise.
Vielen Dank,
Stoppelhopser