Nordschleife

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MARS 22

Nordschleife

Beitrag von MARS 22 »

War einer von Euch schonmal auf einem Nürburgring-Nordschleifentraining?

Hätte Lust, da im September teilzunehmen und verspreche mir außer viel Fun einiges für meine Kurventechnik.
Ins freie Training mit allen anderen - vom Raser bis zu Opa und Oma - habe ich keine Lust, da bleibt nur das Training bei geschlossener Gesellschaft.

Habt Ihr Erfahrungen gemacht?

Gruß
Wolfram

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jochen

nordschleife

Beitrag von jochen »

hi,war mit meiner dogge auf dem salzburgring und habe herausgefunden das sie absolut nicht für solche sachen geeignet ist.rechts setzt nähmlich zuerst der fussraster auf dann der krümmer und dann fliegst du ab weil es dich aushebelt .ich habe nur glück gehabt dass nicht viel kaputt war.mfg jochen

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MARS 22

Beitrag von MARS 22 »

Falls es jemanden interessiert:
Hier ein kurzes Resumée des ADAC-Nordschleifentrainings veranstaltet von Michael Bartz.

Das ist das Programm: 2 Tage, jeweils 2 Stunden Übungen am Morgen (Handling, Bremsen, Streckenabschnitte) und 6 Stunden Rundenfahren. Übernachtung im Dorinthotel. Gruppen mit 4-8 Teilnehmern und Instruktoren, die jeweils vorneweg fahren und per Rückspiegel die Gruppe kontrollieren. Es werden keine "Rennen" gefahren, es wird innerhalb einer Gruppe auch nicht überholt, sondern es wird nur geübt. Besprechung der individuellen Fahrleistung von Runde zu Runde. Wechsel zwischen schnellen und langsamen Gruppen sind jederzeit möglich.

Für mich war das Training sehr sehr gut. Es bietet die Chance, sich allmählich und kontrolliert an die eigene Grenze und die Grenze der Maschine heranzuarbeiten. Ich konnte meine Blickführung und Kurventechnik erheblich verbessern. Ich habe die Sicherheit gewonnen, daß die Reifen da noch lange nicht am Ende sind mit der Haftung, wo ich das vermutet hätte. Lange vorher schleifen bei der Bulldog schon die Rasten. Ich fahre jetzt nicht hauptsächlich schneller durch Kurven, sondern sicherer und gelassener. Das war mein Ziel.

Die Bulldog ist sicherlich, wie Jochen schrieb, für schnelle Kurse wie den Salzburgring oder Sachsenring nicht geeignet. Die Nordschleife, die ja eher einer endgeilen heftigen Landstraße ähnelt, ist tempomäßig nicht so extrem. Es geht mehr um Kurven als um Endgeschwindigkeit. Daher kann man mit der Bulldog im mittleren Tempobereich eines solchen Trainings durchaus mithalten und dabei eine Menge lernen. Bis zu den mittelschnellen Gruppen wird das Tempo vom Können der Fahrer begrenzt, und nicht vom Potential ihrer Motorräder.
Für die ganz schnellen Gruppen reicht es dann aber bei der Bulldog nicht. In denen wäre selbst bei gutem Fahrer (der ich nicht bin) für die Bulldog kein Platz.

Da kratzen die Rasten, da ist das Fahrwerk zu weich so daß in der Steilkurve die Federung durchgedrückt wird und der Auspuff bei Unebenheiten nach unten aufsetzt. Und auf der Geraden (wovon es am Nürburgring zum Glück nur eine Einzige gibt) fahren die meisten weg (außer R100R Gummikuh, einer Africa-Twin etc.). Eine BMW GS ist der Bulldog überlegen, und die japanischen Rennerles sowieso. Auch was hier über das "Ärgern" von stärkeren Maschinen geschrieben wurde: Auf der Nordschleife geht das nicht (ich vermute es geht nie). Die Bulldog macht auch auf der Nordschleife einen RIESENSPASS, aber ein Konkurrent ist sie nicht. Es ist wie Ulrik (oder wer war das?) schrieb: Man kann einer starken Maschine auf die Pelle rücken, wenn deren Fahrer nicht schnell fahren will oder kann. Aber es sind WELTEN zu einer gut gefahrenen GPZXXRR...

Das macht mir aber nix, ich habe alles lernen können was ich lernen wollte. Ich fahre nächstes Jahr wieder hin, und wahrscheinlich wieder mit der Bulldog...

Übrigens: Da die Veranstaltung als Sicherheitstraining deklariert ist, besteht Versicherungsschutz. Auch durch die Vollkasko. Hoffentlich hatten die zwei Leute eine, die ihre Maschine geschrottet haben...
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Eddie
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Beitrag von Eddie »

Tach zusammen!

So ein Nordschleifen Training wär schon was! Da bin ich schon seit längerem dran, aber irgendwas kommt halt immer dazwischen. Dieses Jahr gibt es wahrscheinlich eh kein Fahrertraining mehr und das Wetter wird wohl auch nicht mehr mitspielen. Dann aber nächstes Jahr!!
Habe bisher auch immer Gutes über so ein Training gehört, denn die eigenen Grenzen und auch die der Maschine sind den meisten nicht bekannt. Auch mir nicht, obwohl ich schon seit 24 Jahren Motorrad fahre.
Auch der Ansicht von Ulrik und Wolfram muss ich voll zustimmen, dass die Bulldog kein Fahrzeug zum Joghurtbecher ärgern ist. Man kann schon recht zügig damit fahren aber vom schnell fahren ist man noch weit weg. Übrigens habe ich zu zweit auch schon in engen Linkskurven mit dem Seitenständer aufgesetzt, was aber auch an den weichen Gabelfedern liegen kann. Mit ein paar Änderungen kann man da ja noch einiges machen, aber ein Sportmotorrad macht man daraus nicht. Dazu habe ich mir die Bulldog aber auch nicht gekauft!
Also, vielleicht lässt sich nächstes Jahr ja zu mehreren ein Training mitmachen. Ein Training nur für Bulldogs wäre verkehrt da manche ruhig mal sehen können, was andere Moppeds wirklich können.

Gruss, Eddie
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