Nachdem ich mir schon angemasst habe, mich in diesem Forum zu registrieren, möchte ich mich nun auch noch vorstellen.
Da euch die Details meines Privatlebens eh nur langweilen würden, schreiten wir doch gleich zu meiner Motorradkarriere.
Endlich 18! Und somit waren meiner Mobilität kaum noch Grenzen gesetzt, oder etwa doch? Der Lernfahrausweis war schnell bestellt, aber der fahrbare Untersatz? Gut hatte der Vater noch seine alte Rübenmühle in der Garage rum stehen. Eine blaue Yamaha RS 125, die den blauen Dunst der grossen weiten Welt verbreitete. Ganze 110 Km/h schnell (mehr hätten die Trommelbremsen auch nicht verkraftet) und Beschleunigungsorgien welche jeden von zwei Omas geschobenen 2CV erblassen liessen. Doch dann kam, was kommen musste, mein Vater wollte selber wieder fahren. Also musste ich mir selber etwas Fahrbares zulegen. Bei Moto Bättig würde ich fündig. Da stand sie, in den strahlenden Rothmans-Farben, meine Honda NSR. Wenig Kilometer, sehr guter Zustand, was will man mehr? Schell wurde man sich über den Preis einig und ich holte das Prachtstück nach Hause.
Den ersten Block der damals 8 obligatorischen Fahrstunden hatte ich noch mit der RS hingelegt und voll Stolz und Freude fuhr ich nun mit der neuen NSR zur Fahrschule. Als dann endlich alle Teilnehmer eingetroffen waren, fuhren wir zum grossen Parkplatz des Strassenverkehrsamtes. Erste Übung heute: Vollbremsungen. Wem übles schwant, dem schwant richtig
Einmal kräftig Gas geben, rasch in den zweiten hoch schalten, und voll in die Eisen, wie bei der alten RS gelernt. Und was dann geschah, kann sich wohl jeder denken. Die Physik schlug gnadenlos zu! Noch bevor meiner einer realisierte was da gerade abging, war der Salto vollbracht, und ich schlitterte mit meiner kleinen über den Asphalt. Meine ersten Worte lasse ich mal aus Jugendschutzgründen weg. Nachdem ich meinem Unmut verbal Luft gemacht hatte, habe ich das Motorrad wieder aufgestellt, und wollte weiterfahren. Dieses Unternehmen wurde jedoch nach wenigen Metern vom Fahrlehrer gestoppt, dieser wollte sich unbedingt mal meine Kleine ansehen. Naja, sie sah schon etwas mitgenommen aus, wie wir dann feststellten. Die linke Verschalung war im Eimer, Fussrasten und Lenkerstummel verbogen, und meiner einer hatte trotz leichtsinniger Montur (Jeanshose und Jacke) keine einzige schramme davon getragen. (Ich fahr immer nur so schnell wie mein Schutzengel fliegen kann) Doch dann kam die grösste Schmach. Die Fahrstunde wurde abgebrochen und wir fuhren zum Mechaniker meines Vertrauens. Doch was musste mein entzündetes Auge sehen, als wir bei Moto Mader um die Ecke fuhren? Da war ne Party voll im Gange, der Parkplatz voll mit Motorrädern und dicht gedrängte Menschen die nach dem Schnäppchen des Lebens suchten. Und natürlich drehten sich auch alle um, als ich mit meiner zerbeulten und verschrammten Maschine ankam. Fazit, die Schweizer Mauselöcher sind viel zu klein um sich darin verkriechen zu können *protest*Nach zwei Jahren 125er fahren, kam die grosse Stunde: der Lernfahrausweis für die Kat. A lag in der Post. Ich hatte schon seit längerem ein Auge auf eine Maschine im Occasionskeller von Moto Mader geworfen, und als der Wisch nun endlich da war, wurde diese auch aus dem tristen Keller befreit, und die Vergaser durften mal wieder frische Luft schnuppern. Wieder eine Honda, diesmal Rot/Weiss, eine CBR 600F. Eine Maschine die mir viel Freude bereitete und nie im Stich lies! Einmal hatten wir zwei Pech. Beim links abbiegen rutschte mir das Hinterrad weg und da lagen wir. Das Bein unter der Maschine. Leute rannte aus dem Coop und ich dachte: Super, die helfen Dir sicher beim aufstellen der Maschine. Denkste! Als ich mich aufrichtete vernahmen meine Ohren: der lebt ja noch, und die Leute waren weg und kauften weiter ein. Öhm, Hallo!? Mir liegt da noch ne knackige Japanerin auf dem Schenkel, kann mir mal jemand helfen? Ein Autofahrer erbarmte sich meiner einer und half mir die Kiste wieder auf die Räder zu stellen. Der Schaden war dank des langsamen Tempos minimal, sodass ich diesen selber reparieren konnte. Ach ja, Grund des Sturzes: Ein Bierdeckel hatte sich in mein Hinterrad verliebt und richtiggehend festgekrallt und da dieser bedeuten weniger Grip als der Gummi drum rum hat, tja…da wär mal wieder die Physik ins Spiel gekommen *schulterzuck*
Als letzte Maschine fuhr ich während zwei Jahren eine Yamaha TDM 850 (2. Generation), doch seit mehr als drei Jahren, hatte ich kein 2 Rad mehr (ausser meiner Harley Tramp-mein-Sohn; 21 Gänge, Beschleunigung was die Lunge her gibt). Hin und wieder schaffte ich es, meinen Vater zu überzeugen, dass er nicht Motorradfahren will und mir seine Virago überlässt.
Vor 2,5 Wochen ist es dann passiert. Ich war beim Yamaha-Händler meines vertrauens, und hab mir ne Dogge geholt, nur mal kurz Probefahren. Tja, was soll ich sagen, was Ihr nicht schon ahnt. Es hat einfach hinten und vorne gepasst und einfach nur Spass gemacht. Über den Preis wurde man sich schnell einig, und ich durfte sie schon mal über's Wochenende zu mir nehmen. Am Montag ging sie nochmals zum Händler, zwecks umschreiben und der 1000er Inspektion.
Nun steht Sie bei mir in der Garage und wartet sehnsüchtigst, dass ich Sie wieder gassi führe
Doch noch kurz was privates. Ich arbeite als Applikations-Entwickler, habe einen Arbeitsvertrag mit Zürich, arbeite meistens in Bern und bin derzeit für ein Projekt in Saarbrücken. Meine Dogge steht im Aargau
Falls jemand Bock hat mich un meine Dogge kennen zu lernen. Dieses Wochenende sind wir zwei auf dem Gotthard zu finden
Ich wünsch Euch allen allzeit gute Fahrt, immer einen Tropfen Spirt im Tank und eine Handbreit Grip unter dem Gummi
cheers
mira
.
Gruss gid
Maddog
wo sind die Bildchen 
